Das Österreichische Umweltzeichen für Grüne Fonds
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) erarbeitete im Auftrag des Lebensministeriums gemeinsam mit ExpertInnen aus dem Gebiet des nachhaltigen Investments Richtlinien zur Vergabe des Österreichischen Umweltzeichens für Grüne Fonds (Richtlinie UZ 49).
Das Österreichische Umweltzeichen kennzeichnet Produkte und Dienstleistungen, die innerhalb ihrer Produktgruppe bezüglich definierter Merkmale umweltfreundlicher sind als andere. Durch diese Kennzeichnung erhalten die KonsumentInnen Informationen über umweltfreundliche Alternativen. Das Umweltzeichen für Grüne Fonds wird für Investmentfonds nach klaren und transparenten Kriterien, die in den Richtlinien festgehalten sind, vergeben.
Österr. Investmentfonds mit Umweltzeichen:
(um Details zu sehen, klicken Sie bitte auf das Symbol)
Sparkasse Oberösterreich Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.
s Ethik Aktien
s Ethik Bond
VINIS Gesellschaft für nachhaltigen Vermögensaufbau und Innovation m.b.H.
ESPA VINIS Stock Europe
ESPA VINIS Stock Global
ESPA VINIS Stock Austria
ESPA VINIS Ethik Bond
ESPA VINIS Cash
ESPA VINIS Stock Europe Emerging
ESPA WWF Stock Umwelt
ESPA WWF Stock Climate Change
3 Banken-Generali Investment GmbH
3 Banken Nachhaltigkeitsfonds
Ausländische Investmentfonds mit Umweltzeichen:
ÖkoWorld Lux S.A.
ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC, ISIN: LU0061928585
Der ÖKOVISION investiert je zu einem Drittel in große, mittlere und kleine Werte, die in ihrer jeweiligen Branche und Region unter ökologischen und ethischen Aspekten führend sind und die größten Ertragsaussichten besitzen. Ein unabhängiger Anlageausschuss definiert das Anlageuniversum für den Fonds, das nach strengen ethischen und ökologischen Kriterien überprüft wurde. Er investiert in Unternehmen, die umweltverträgliche Technologien, langlebige Verbrauchsgüter oder Nahrungsmittel aus ökologischem Anbau herstellen und vertreiben oder die regenerative Energien gewinnen und nutzen. Ebenso Unternehmen, die sich sozial engagieren oder sich für fairen Handel in Entwicklungsländern und für Verbraucherschutz einsetzen.
Ausgeschlossen sind Investitionen in Unternehmen, die in den Bereichen Atomkraft, Rüstung oder Chlorchemie tätig sind, die Tierversuche zulassen, Menschen diskriminieren oder in Ländern tätig sind, in denen die Menschenrechte verletzt werden.
Weitere Anbieter und ihre Auswahlkriterien
Der Begriff des nachhaltigen Investierens wird von den verschiedenen Anbietern in diesem Bereich sehr unterschiedlich interpretiert. Das zeigt sich an der Definition der Auswahlkriterien von investierbaren und nichtinvestierbaren Unternehmen. Die folgende Kurzfassung gibt einen Einblick in die Investment-Ansätze verschiedener Anbieter.
Dexia Asset Management: Für seine Aktienfonds verfolgt Dexia einen Best-in-Class-Ansatz, der ergänzt wird durch eine normenbasierte Analyse der jeweiligen Unternehmen im Hinblick auf die Einhaltung der Prinzipien der UN-Global-Compact-Initiative für gesellschaftlich verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln in Bezug auf die Einhaltung von Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Explizit ausgeschlossen werden Unternehmen der Rüstungsindustrie.
HSBC Global Asset Management: Alle Investments erfolgen in einem Best-in-Class-Ansatz auf der Basis einer von SAM durchgeführten Analyse nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Kriterien. Zusätzliche Negativkriterien, nach denen Unternehmen ausgeschlossen werden, deren Umsatz zu mehr als fünf Prozent aus folgenden Bereichen generiert wird: Waffen inklusive Handfeuerwaffen, Pornografieproduktion, Tabakindustrie. Sogenannnte Sonderausschlüsse, bei denen die Fünf-Prozent-Grenze nicht gilt, beziehen sich auf die Aktivität im Bereich Landminen, Cluster Bombs und Nuklearwaffen sowie für die Aktivität des Unternehmens im Bereich humaner embryonaler Stammzellen.
KBC Asset Management: Mit einem Best-in-Class-Ansatz sucht das Fondsmanagement von KBC Asset Management nach Unternehmen, die sich im Hinblick auf folgende Kriterien gut entwickeln sollten: langfristige Unternehmenspolitik, Corporate Governance, Umweltverhalten, Verhalten gegenüber den Mitarbeitern, Einhaltung von Menschenrechten und internationalen Standards bei den Arbeitsbedingungen. Hinzu kommen Kriterien, die ein Investment in Tabakwerte, Glücksspiel, Kernkraftwerke und Waffenproduzenten ausschließen. Die SRI-Kriterien werden von einem externen Beratergremium aus Akademikern definiert.
Ökoworld: Sehr eindeutige und umfangreiche Definition von Positiv- und Negativkriterien im Hinblick auf die Unternehmen, in die investiert werden kann beziehungsweise die von einem Investment ausgeschlossen werden. Ein Anlageausschuss uanbhängiger Experten aus unterschiedlichsten Wissenschaftsgebieten überprüft und überwacht die Einhaltung der Kriterien. SRI-Research und Fundamental Research sind inhaltlich und personell strikt voneinander getrennt.
Pioneer Investments: Wenig konkret formulierte Auswahlkriterien, die Unternehmen sollen nachhaltig agieren und umweltfreundliche Produkte und Technologien entwickeln. Außerdem sollen sie sich auf die Erhaltung einer sauberen Umwelt konzentrieren. Allerdings klare Definiton für den Ausschluss von Unternehmen, die Menschen- und Arbeitsrechte verletzen, Kinderarbeit einsetzen, und solche, die Geschäfte in den Bereichen Rüstung, Tabak, Alkohol, Glücksspiel und Pornografie betreiben.
Sarasin: Ergebnisse des hauseigenen Nachhaltigkeitsresearchs fließen anhand von Negativ- und Positivkriterien in den Anlageprozess ein: Unternehmen, die mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes in folgenden Bereichen erwirtschaften, werden aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen: Kernenergie, Rüstungsgüter, Chlor- und Agrochemikalien, Tabakwaren, in der Landwirtschaft eingesetzte Gentechnik, Pornografie. Ebenfalls ausgeschlossen sind – unabhängig vom Umsatzanteil – die 30 Unternehmen mit den weltweit größten Umsätzen mit Militäraufträgen sowie die 10 Unternehmen mit den weltweit größten Umsätzen mit gentechnisch verändertem Saatgut. Zusätzlich fließen Positivkriterien einerseits anhand eines Branchenratings, bei dem jede Branche in Bezug auf ihren Beitrag zu Umwelt- und Sozialrisiken beurteilt wird, und andererseits eines Unternehmensratings, das die effektive Leistung einer Gesellschaft relativ zu ihrer Branche bewertet, in die Anlageentscheidung mit ein.
Sustainable Asset Management (SAM): Aus den Indizes MSCI Europe beziehungsweise MSCI World All Countries filtert SAM rund 500 europäische beziehungsweise 1.800 weltweit agierende Unternehmen heraus, die eine Bewertung nach den Prinzipien des hauseigenen SAM Corporate Sustainability Assessment erhalten haben. Dem liegen mehr als 120 Einzelkriterien aus den Bereichen Unternehmensführung, Umwelt- und Sozialverhalten zugrunde. Das Research erfolgt hausintern und bildet auch die Basis für die Zusammensetzung der Dow Jones Sustainability Indizes (DJSI).
UBS Global Asset Management: Relativ schwammige Definition von Positivkriterien im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von Unternehmenspolitik und -strategie, Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Corporate Governance sowie im Hinblick auf Produkte und Dienstleistungen. Hinzu kommen Ausschlusskriterien gegenüber Unternehmen, die im Bereich Waffen, Tabakverarbeitung, Glücksspiel und Kernkraft sowie im genverändernden Einsatz von Organismen in der Landwirtschaft aktiv sind. UBS vermeidet Investments in diese Unternehmen, toleriert aber, wenn der Anteil dieser Aktivitäten in einem Unternehmen unter fünf Prozent liegt und die Gesellschaft als Ganzes ein gutes Umwelt- und Sozialverhalten aufweist.
Vontobel: Die Auswahl von Unternehmen erfolgt nach dem Best-in-Class-Prinzip auf Grundlage von Ausschluss- und Einschlusskriterien. Unternehmen aus dem Bereich Gentechnik und Rüstungsgüter sind ganz ausgeschlossen, werden mehr als fünf Prozent des Umsatzes mit Atomkraft oder Tabak gemacht, ebenfalls. Bei den Themen Pornografie und Alkohol liegt diese Grenze bei zehn Prozent, wer dagegen Gewinne mit Gentechnik in der Landwirtschaft oder durch Verletzung von Arbeits- und Menschenrechten erzielt, bleibt gänzlich unberücksichtigt.
Aber auch unter den "normalen" Fonds (die nicht als speziell ethisch/ökologisch definiert sind) gibt es zahlreiche Produkte, die bei Analyse ihrer Investments als "grüne Fonds" betrachtet werden können. Spezialisierte BeraterInnen haben Zugriff auf entsprechende Analysewerkzeuge / Datenbanken und können Sie qualifiziert beraten.
Registrierten BesucherInnen steht noch eine quartalsweise aktualisierte Übersicht über die am Markt angebotenen Umwelt- und Ethikfonds zur Verfügung
In Kürze werden Sie hier auch eine quartalsweise aktualisierte Übersicht über die am Markt angebotenen Umwelt- und Ethikfonds sehen können
Aber auch unter den "normalen" Fonds (die nicht als speziell ethisch/ökologisch definiert sind) gibt es zahlreiche Produkte, die bei Analyse ihrer Investments als "grüne Fonds" betrachtet werden können. Spezialisierte BeraterInnen haben Zugriff auf entsprechende Analysewerkzeuge / Datenbanken und können Sie qualifiziert beraten.